Blumengeschenke bereiten auch emanzipierten Frauen Freude, sind sie doch seit jeher ein Ausdruck von Liebe, Verehrung und Solidarität – und werden darum nicht zuletzt auch gerne von Frauen untereinander gemacht. Zum Frauentag wurden jahrzehntelang vor allem rote Nelken verschenkt, denn die Frauenbewegungen hatten ihren Ursprung vielerorts im Sozialismus und übernahmen mit der roten Nelke zunächst auch eines dessen Symbole. Später löste eine andere Farbe das kämpferische Rot ab: Lila beziehungsweise Violett wurde nun die Farbe der emanzipierten Frau. Abgeleitet aus dem Mittelalter, als Veilchensträuße und violette Kleidung Symbole der Unverheirateten waren, betonten die selbstbewussten Frauen des 20. Jahrhunderts damit ihre Eigenständigkeit und Unabhängigkeit. Eine andere Erklärung der Farbwahl besagt, Violett entstehe, wenn das “männliche” Blau mit dem “weiblichen” Rosa verschmelze, und drücke somit ebenfalls den Wunsch nach Gleichberechtigung aus. Wer seiner Partnerin am Weltfrauentag seine Verbundenheit erklären möchte, kann dies somit auch heute noch wunderbar “durch die Blume” sagen: Ein Strauß mit blauem Vergissmeinnicht und rosafarbenen Rosen, vielleicht noch ergänzt mit grünem Beiwerk als Symbol der Hoffnung, zaubert ihr mit Sicherheit ein Lächeln auf die Lippen.

Text und Fotos: BVE/GMH